lost in a forest ♠♣♠
Freitag, 13. Juni 2008
I want a lover I don't have to love.
Am 13. Juni 2008
Eine kurze Liaison mit Irgendwem, ohne viele Gefühle aufwenden zu müssen, nur um das Selbst ein wenig anzuheben, nur um sich für eine Weile zu beruhigen. Innehalten. Ausatmen. Eins. Zwei. Drei. Und dann wieder von der Verbindung lösen, keine Verpflichtungen eingehen, sich nicht aneinander gewöhnen müssen, sich nicht gegenseitig einbeziehen, in den Tag, in die Nacht, in die Träume. Zuneigung reicht, Zuneigung, die sowieso nach einiger Zeit verschwindet, ohne dass man sie vermisst oder sich an sie erinnert. Warum muss auch immer Alles so groß sein, so aufgeladen bis zum platzen, so überrinnend an Bedeutung und Sinn? Warum kann man nicht nur nebenbei ein bisschen, das würde genügen? Wie könnte ich auch etwas investieren, was ich nicht besitze, Enthusiasmus, Leidenschaft, die länger als für den Augenblick andauert, den Augenblick, den man verpasst, sich einen Lidschlag später daran erinnert, dass dies ja ein ganz besonders toller Augenblick war, den man möglichst im Gedächtnis behalten sollte, wenn man noch was von seinen Erinnerungen haben möchte, wenn das Jetzt schon alle Erwartungen enttäuscht. Ich will eine Liaison, die genau so lange andauert, dass sie mich nicht langweilt oder nervt, die genau so lange andauert, dass mein Gedächtnis sie als guten Augenblick abspeichern kann.
Oder vielleicht wäre es doch am Besten, wenn Jeder Jemanden zugewiesen bekommen würde, ohne Recht auf Umtausch, mit dem er den Rest seines Lebens verbringen muss, dann wäre alles wunderbar vorherbestimmt und ich müsste nicht daran verzweifeln, dass ich es nie lange mit jemandem aushalte, dass man alle nach ein paar Tagen kennt und es einfach aufhört interessant zu sein.
Ich verstehe nicht, wie man jemanden lieben kann, den man kennt.

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